Hier werden Sie regelmäßig informiert über deutsch-norwegische Literatur. Mit Auszügen aus Büchern in deutscher und norwegischer Sprache.
Magie des Nordens
Wir stellen einen neuen Bildband zu Norwegen vor – und haben dazu einen zeitgemäßen Tipp
Es gibt Bücher, die schon beim Durchblättern begeistern. Das gilt vermutlich nicht allein für mich besonders bei Bildbänden, die ja (auch) zu einem ersten Blättern gemacht und gedacht sind.
Nun kennen solche Bände mit Blick auf Skandinavien im Allgemeinen und Norwegen im Besonderen keinen Mangel; schon in etlichen Verlagen ist dazu etwas erschienen. Beispielsweise Lars Schneiders Titel „Südnorwegen“ aus dem Thomas Kettler Verlag (Hamburg) von 2010 mit 265 Seiten, vorgestellt im „dialog“ Nummer 37 vom Dezember 2010.
Im Jahr zuvor hatte der Münchner Bruckmann-Verlag in seiner Reihe Länderporträts als „abenteuer reisen Buch“ etwas unter „Norwegen“ herausgebracht, sehr gut gegliedert mit 168 Seiten und zahlreichen Farbaufnahmen. Nun ist dort Verwandtes im Angebot, und zwar die „Magie des Nordens“ mit dem Untertitel „Fantastische Reisen zu mystischen Orten in Skandinavien“.
Magisch, fantastisch, mystisch, derlei Worte gehören zum allzeit populären Vokabular, wenn es um Europas Norden geht. Wild, ungeheuer, märchenhaft, geheimnisvoll, unergründlich, sagenhaft, dramatisch, verträumt, rätselhaft kommen dabei nicht zu kurz, auch nicht auf diesen Seiten.
Die Texte gehen auf Martin Wein zurück. Martin Wein … auf diesen Namen könnten die von uns, die den Bonner „General-Anzeiger“ lesen, schon öfter gestoßen sein. Er zählt dort zu den freien Mitarbeitern und ist wohl nicht nur mir durch seine kundigen und gut geschriebenen Texte etwa zu Kultur- Geschichts- und Reisethemen positiv aufgefallen.
Wein, 1975 in Essen geboren, hat Geschichte, Politik- und Literaturwissenschaft studiert (Skandinavistik war, wie beim Rezensenten, nicht dabei). Nach einem Zeitungsvolontariat und Redakteursjahren in Wilhelmshaven wurde es wieder universitär: Er promovierte über die Geschichte Wilhelmshavens und Rüstringens. 1996 erschien sein erstes Buch, ein Roman.
Zu einer Vielzahl der späteren Städteporträts rechnen Bonn, Köln, Siegen, Worms und Heidelberg. Die Bände „Antarktis. Von Patagonien bis zur Packeisgrenze“ und „Abenteuer im Eis. Island, Grönland, Patagonien und Antarktis“ gehen auch auf ihn zurück. „Er lebt und arbeitet in Bonn“, heißt es abschließend zu Weins Vita bei Wikipedia. Gut so!
Die ersten Seiten sind nicht nur für eine Inhaltsübersicht und Karten (auch zu den Färöern und Island) genutzt, sondern, so ungewöhnlich wie erfreulich, mit einer Playlist zu nordischen Melodien und Interpreten, darunter Siri Nilsens „Alle snakker sant“ und ein samischer Joik. Sehr klug erscheint mir „Unser Nachhaltigkeitskodex“ mit Begründungen à la „Abfall wieder mitnehmen“, „lokal kaufen“ und „die Hauptsaison meiden“.
Hier nur Andeutungen, zu welchen Regionen Norwegens uns Wein führt: so ins Jotunheimen, zu den Trollspitzen bei Åndalsnes, dem zu Recht unvermeidlichen Trollstigen, dem Trollheimen, der Trollkyrkja, dem Trollfjord (als wässerige „Sackgasse zwischen Vesterålen und Lofoten“, den Trollen an sich (unentbehrlich für die Produktion von Souvenirs), ebenso zum Trondheimer Dom und schließlich als Endstation nach Tromsø.
Das Buch spricht im Untertitel von Skandinavien; es stellt auch Ziele in Island, Grönland und den Färöern. Zählen sie wirklich zu Skandinavien, so wie das zweifellos für Dänemark, Norwegen und Schweden gilt? Die Frage wird hier nicht zum ersten Mal gestellt. In der kommenden Ausgabe unseres Mitgliedermagazins „dialog“ geht der Beitrag über Gerhard Illgners Sammlung „Tolldreiste Wortwahl“ darauf ein.
Weins Werk besticht nicht allein durch die einladenden Texte, sondern nicht weniger durch die sehr professionellen und einladenden Farbaufnahmen. Nicht wenige hat der nachweislich durch Norwegen gereiste Autor beigesteuert, die meisten aber stammen von der Agentur Shutterstock.
Nun, da Weihnachten naht, mit W wie Wein – ich hätte da einen Ratschlag für ein Geschenk. Wer weiß, was ich meine?
Eckart Roloff
Martin Wein: Magie des Nordens. Fantastische Reisen zu mystischen Orten in Skandinavien. Bruckmann, München 2024. 188 Seiten, 29,99 Euro, ISBN 978-3-7343-3071-1.
Vigdis Hjorth – die vielfach ausgezeichnete Autorin in der Buchhandlung Jost zu Gast bei der Deutsch-Norwegischen Gesellschaft und der Skandinavistischen Abteilung der Bonner Universität
Da haben sich viele gefreut: zuerst wohl unser Gast, die norwegische Schriftstellerin Vigdis Hjorth, sodann die überraschend zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer (unter denen waren auch etliche Mitglieder der DNG), schließlich die Mitarbeiterinnen der Bonner Buchhandlung Jost, die sich aktiv mit dem Arrangement dieses Abends befasst hatten. Gefreut hat sich ebenso unser Vorstandsmitglied PD Thomas Fechner-Smarsly von der Skandinavistischen Abteilung der Bonner Universität, der nicht zum ersten Mal eine Lesung zur neuen norwegischen Literatur moderierte und nun darüber zu einem Buch mit Vigdis Hjorth sprach.
Es ging vor allem um „Die Wahrheiten meiner Mutter“, auf Norwegisch „Er mor død, Ist Mutter tot“, auf Deutsch jetzt bei S. Fischer erschienen und von der uns gut bekannten Gabriele Haefs übersetzt; sie hat ja schon mehrfach im „dialog“ geschrieben. Zudem hatte Åse Birkenheier in unserem Mitgliedermagazin bereits Bücher von Vigdis Hjort besprochen.
Zu deren Lebensgang nur kurz so viel: Sie kam 1959 in Oslo zur Welt, studierte dort Ideengeschichte, Politikwissenschaften und Literatur, schloss mit einem cand. mag. ab. Und schrieb gleich nach dem Ende des Studiums ihr erstes Buch, etwas für Kinder (inzwischen hat sie deren drei). Bereits ihr zweiter Titel erschien 2011 unter „Tilla liebt Philipp“ bei Sauerländer in deutscher Übersetzung. Auch wurde er bald verfilmt. Bücher von ihr gibt es nicht nur in unserer Sprache, sondern auch im Dänischem, Isländischen, Schwedischen, Russischen und im Ukrainischen.
Vigdis Hjorth ist extrem aktiv. Fast jedes Jahr gibt es von ihr ein neues Buch. Die Zahl der Preise, die sie seit 1983 in ihrem Heimatland für ihre Kreativität bekam, ist beträchtlich, darunter der Debutantpreis des Kulturdepartementets, der Kritikerpreis für das beste Kinderbuch, der Aschehougpris, der Cappelenpris und der Gyldendalpris (angelehnt an drei große Osloer Verlage), ein Preis der Tageszeitung Klassekampen, später der Bokhandlerpris und der Doblougpreis – und das ist nur eine Auswahl!
Nach Jahren in Kopenhagen, im norwegischen Bergen, in der Schweiz und in Frankreich lebt sie nun in Asker nahe Oslo.
Am Abend in der Buchhandlung Jost stand der erwähnte Roman „Die Wahrheiten meiner Mutter“ im Mittelpunkt. Vigdis Hjorth las daraus auf Norwegisch mehrere Abschnitte vor; Thomas war für den Blick in deren deutsche Übertragung zuständig. Dazwischen gab es Dialoge zwischen den beiden, um manches aus den Handlungen, vor allem zur Beziehung zwischen der nach langer Zeit heimgekehrten Tochter und deren kühler Mutter besser zu verstehen. Dazu wird es im Publikum ganz abweichende Eindrücke und Meinungen gegeben haben; einige kamen in einer abschließenden Runde zur Sprache. Dass es im Buch offenbar durchweg mor für Mutter heißt, sagt (wenigstens für unsere Ohren) schon etwas über die Distanz zu ihr.
Wer mehr über Einstellungen deutscher Leserinnen und Leser erfahren will, suche bei amazon unter dem deutschen Titel des Buches nach. An anderer Stelle gibt es diese Urteile: „Ein erschütternder und zwingender Roman über das gespannte Band zwischen Töchtern und Müttern“, so die Stimme von „The New York Times Book Review“ Und „The New Yorker“ meinte: „Vigdis Hjorth erzählt drastisch von unseren zerrütteten Beziehungen, von Sehnsucht und Enttäuschung und davon, wie man der Vergangenheit begegnet, ohne sich selbst aufzugeben. (…) Eine der herausragendsten Autorinnen Norwegens.“
Es war ein Gewinn, solch eine Autorin in Bonn zu sehen und zu hören. Einen sehr herzlichen Dank an Vigdis Hjorth und an alle, die daran mitgewirkt haben. Dass das Buch an diesem Abend oft gekauft (und gern signiert) wurde, war nur ein und nicht unwichtiger Beleg für die bemerkenswerte Resonanz.
Eckart Roloff
Jon Fosse, ausgezeichnet mit dem Nobelpreis für Literatur 2023
Was für ein Tag - für Norwegens Welt und viele, viele andere Welten. Was er geschaffen hat, liegt in 50 Sprachen vor, in rund 900 Übersetzungen und einer großen Zahl von Inszenierungen für renommierte Bühnen. Er hat nämlich nicht nur Bücher geschrieben, meist Romane sehr unterschiedlicher Art, sondern auch viele Theaterstücke, ferner Essays, Hörspiele und nicht wenig für Kinder - die Zahl der seinen beträgt fünf. Musik, selbst gespielt oder adaptiert, hat für ihn eine erhebliche Bedeutung. Jetzt macht noch mehr als vorher und nicht allein in Norwegen die Runde, wer Jon Fosse ist, der 1959 in Haugesund zur Welt kam und mit zwei Schwestern im Nest Strandebarm im Vestland aufwuchs. Schon als Zwölfjähriger schrieb er seine ersten Texte. Und nun diese Krönung: der Nobelpreis für Literatur.
Als dies am vergangenen Donnerstag, dem 5. Oktober, gegen Mittag bekannt wurde und unzählige Medien fast in der gesamten Welt die Meldung aufgriffen, war ein Kamerateam des NRK, des norwegischen Rundfunks, durchaus vorausschauend an diesem Tatort dabei: im Verlag Det Norske Samlaget in Oslo, dort also, wo viele seiner meist in Nynorsk (das verdient ein Ausrufezeichen!) verfassten Schriften verlegt wurden. An die zehn meist jüngeren Leute waren da versammelt. Ihre Überraschung, ihr Jubel, ihr Stolz fand kaum eine Grenze. NRK zeigte das am Abend in "Dagsrevyen", der Hauptnachrichtensendung. Es gab dort an die zehn Beiträge zu hören, das Thema in den 45 Minuten dieses vielgesehenen Programms. Bei uns kam das in etlichen Nachrichten natürlich auch vor. Am Tag der Bekanntgabe aus Stockholm stieg die Summe der Treffer in der deutschen Wikipedia auf 80.000, am Tag davor waren es 176.
Über ihn gibt es so viel zu erzählen; das passt in keine Nachrichtensendung. Etwa, dass er schon viele hohe Auszeichnungen erhielt, darunter - aus unserer Sicht besonders zu erwähnen - 2016 den Willy-Brandt-Preis und 2017 den Preis der Stadt Münster für internationale Poesie (dieser wurde ihm und wie auch seinem deutschen Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel zuerkannt). Schmidt-Henkel, der so kundig ist, dass er Werke auch aus dem Französischen und Italienischen überträgt, war bereits Gast der DNG; und zwar am 7. Mai 2012 an der Uni Bonn mit Erzählungen über seine Übersetzungstätigkeit aus dem Norwegischen mit einer Lesung aus Büchern von Jo Nesbø und Kjell Askildsen - nur zwei Beispiele für Stimmen aus dem großen Buchland Norwegen. Auch an der Seite norwegischer Autoren, für die er arbeitete, war er bei uns, so in der Parkbuchhandlung in Bad Godesberg.
Fosse selbst war auch als Übersetzer tätig, zum Beispiel bei Werken von Kafka, Rilke, Trakl und zuletzt von Peter Handke. Als eines seiner literarischen Vorbilder sieht er den bis heute oft aufgeführten Ibsen an. Er, der 1906 starb, hat den Nobelpreis nie bekommen.
In vielen Beiträgen war jetzt zu erfahren, dass Fosse der vierte norwegische Nobelpreistäger für Literatur ist. Ist das viel oder wenig? Ungesagt blieb meist, wer die anderen drei sind. Hier seien sie genannt: der oft als Nationaldichter bezeichnete Bjørnstjerne Bjørnson. Auf ihn geht der Text der Nationalhymne Ja, vi elsker dette landet zurück. Darüber hat der unvergessene Heiko Uecker 2010 vor unserer Gesellschaft berichtet. Bjørnson, auch politisch höchst aktiv und geschätzt, bekam den 1901 erstmals vergebenen Preis als erster Skandinavier bereits 1903. Knut Hamsun (über ihn hat Heiko besonders viel geforscht) folgte 1920, Sigrid Undset 1928 - und danach die große Pause von 95 Jahren bis jetzt.
Ich mag hier nicht darauf eingehen, was Fosses extrem vielfältige und keineswegs handliche Schöpfungen angeht. Das übersteigt meine Kenntnisse, meine Einsichten, mein Urteilsvermögen. In unseren Zeitungen und ohnehin im Internet ist viel darüber zu finden. Aber freuen (und das sehr) darf ich mich schon über diese Ehrung, und das sicher mit vielen aus unserer DNG.
Eckart Roloff
Was für ein Stoff: ein Roman über Rentiere und mehr
Ann-Helén Læstadius: Das Leuchten der Rentiere. Roman. Aus dem Schwedischen übersetzt von Maike Barth und Dagmar Mißfeldt.
Hoffmann und Campe, Hamburg 2022. 447 Seiten, 25,00 Euro.
In den folgenden Zeilen will ich auf ein Buch aufmerksam machen, doch das geht am besten erst nach zwei Bemerkungen vorab. Die eine sagt, dass ich zwar schon viele Buchbesprechungen geschrieben habe, auch für den „dialog“ der DNG. Doch darunter war, wenn ich nicht irre, nie eine Besprechung (auf Norwegisch heißt das übrigens „anmeldelse“) zu einem Roman.
Weshalb nicht? Nun, das ist nicht so mein Metier. Ich halte mich berufsbedingt viel eher an Sach- und Fachbücher. Zweitens habe ich den Roman, um den es hier geht, noch nicht zu Ende gelesen. Viele seiner rund 450 Seiten liegen noch vor mir.
Trotz dieser Einschränkungen möchte ich (und das gern) hinweisen auf „Das Leuchten der Rentiere“ von Ann-Helén Læstadius. Die Autorin, Jahrgang 1971, ist gebürtige Sámi, lebt freilich mit ihrer Familie in Solna bei Stockholm. Dort arbeitet sie als Journalistin und Autorin. Nach etlichen, oft prämierten Kinder- und Jugendbüchern ist dies ihr erster Roman, im Original trägt er den Titel „Stöld“ (für Diebstahl, darin mag unser Wort „stehlen“ stecken).
Diese Werk, in Jahren erarbeitet, wurde rasch ein großer Erfolg und in Schweden 2021 bei Bonniers Bokklubbar sogar als Årets bok, als Buch des Jahres, ausgezeichnet. Zur Begründung hieß es: „Packend und bewegend bis zur letzten Seite. Ein einzigartiger Roman über die Schönheit der Natur und die Verletzlichkeit der Menschen.“
Gut, dass schon jetzt die Übersetzung ins Deutsche vorliegt. Maike Barth und Dagmar Mißfeldt haben das für den Verlag Hoffmann und Campe geschafft. Soweit ich dies beurteilen kann, da ich weder das Original kenne noch Schwedisch beherrsche, ist Ihnen eine glänzende Arbeit gelungen. Ihre Übertragung liest sich äußerst gut und flüssig, sie geht sehr nahe, ist offenbar authentisch auch wegen der oft genutzten Alltagssprache. Es wird klar, wie die Sámi denken und fühlen, was sie bewegt, wie sie sich mitteilen – und auch, was sie für sich behalten.
Die schwedische Zeitung „Expressen“ zeigte sich (übersetzt) mit diesen Worten beeindruckt: „Eine Geschichte, die erzählt werden musste. Und wie sie erzählt wird: in einer unvergesslich wunderschönen Sprache.“
Nun zum Kern des Bandes. Im Mittelpunkt steht die neunjährige Sámi Elsa. Sie muss erleben, wie ihr Rentier, Nástegallu mit Namen, getötet wird. Und sie bekommt mit, dass der Täter ihr noch am Tatort ein Zeichen gibt. Ihrer Familie will sie dazu nichts Näheres sagen, auch nicht der Polizei. So hat die kaum Chancen, etwas zu unternehmen und die Sache aufzuklären.
Wie so viele Tiere zuvor gilt auch Nástegallu als gestohlen. Erst als die Sache noch ernster wird, ist Elsa stark genug, sich ihrer lange unterdrückten Schuld, ihrer Angst und Wut zu stellen. „Aber wird sie etwas ausrichten können gegen die Gleichgültigkeit der Behörden, die Brutalität der Täter und nicht zuletzt die Missbilligung der traditionell denkenden Sámi, für die das alles keinesfalls Frauensache ist?“ lese ich dazu schon mal in einem Text – doch soweit bin ich auf den entsprechenden Seiten noch nicht.
Das Buch enthält ein Glossar mit samischen Vokabeln wie Áddjá (für Großvater), Nuvttahat (Schuhe aus Rentierleder) und Vaja (kleine Rentierkuh). Das hilft, dergleichen Begriffe zu verstehen. Nur gibt es für die 86 Kapitelüberschriften von Okta über Golbmalogiovcci bis Gávcclogiguhtta leider keine Übersetzung. Sie bleiben rätselhaft.
Hier noch Auszüge aus drei deutschen Eindrücken zu Læstadius‘ Buch: „An diesem grandiosen Buch kommt niemand vorbei, der sich für die Kultur der Sámi und die Tierwelt im äußersten Norden Skandinaviens interessiert“, so eine Rezension im WDR. „Ein zarter Hauch von Magie übertupft den Realismus wie frischer Puderschnee matschige Rentierspuren“, schrieb die FAZ dazu. Und im „stern“ war zu lesen: „Spannend: Ann-Helén Laestadius erzählt in ,Das Leuchten der Rentiere‘ vom Leben am Polarkreis und von strukturellem Rassismus.“
Wieweit Ann-Helén Læstadius mit dem schwedischen Botaniker und evangelischen Prediger Lars Læstadius (1800 – 1861) zu tun hat, weiß ich nicht. Dessen Mutter war Sámi; er wuchs in deren Land auf. Auf ihn führt sich die auch in Norwegen bekannte Bewegung der sehr gläubigen Laestadianer zurück.
Eckart Roloff